türsteher sind wichser. ausnahmslos und in alle ewigkeit.
das musste mal gesagt und unrelativiert so stehengelassen werden. ist aber auch egal, wenden wir uns wichtigerem zu.
das ist jetzt so was wie ein fastschonendbericht (nachdem ich gerade eben den fragebogen von der erasmus-agentur durchgeklickt hab). letzten montag ist der guillermo als erster aus meinem engeren erasmus-freundeskreis wieder nachhausegefahren. wir haben ihn schön verabschiedet, als er in den zug nach barcelona gestiegen ist, noch ein bisschen nachgewinkt und sind in etwas seltsamer, leicht bedrückter stimmung zurückgeblieben, sich der tatsache bewusst werdend, dass es auch uns andere bald trifft und sich der nette kleine freundeskreis den sich jeder hier zusammengebastelt hat bald auflösen wird.
wie die barbara, die ich vor dem wm-ankick so wunderbar mit meinem costa rica-kaffee-konsum aufziehen konnte. und die sich damit rächt, dass sie extra viel von ihrem marillen-labello (sie sagt aprikose) aufträgt und dann von meinem bier trinkt und das glas verunmöglicht. (wääh!) wenn alles gut geht, studiert sie nächstes jahr noch 2 semester in aix-en-provence und wenn ich mich kaffee-technisch zusammenreiße, darf ich sie dort wahrscheinlich auch besuchen.
oder der thomas, der mir schweizerdeutsche vokabeln beigebracht hat und dessen kunstvolle sms mich des öfteren in verwirrung versetzen aber an denen man sich nach dreimaligem lesen auch erfreuen kann. und wenn man ganz aufmerksam liest, befindet man sich dann zur vereinbarten zeit auch am _selben_ ort.
und mary, „l’incredibile hulk“, die bierdosen zerreißt wie otto wanz telefonbücher, immer für eine durchtanzte nacht zu haben ist und in antonio di pietros fußstapfen treten wird.
einwurf eins. die nacht auf donnerstag hab ich am kommisariat des 18. arrondissement verbracht. inklusive gegenüberstellung mit verdächtigen, die alle eine nummer umgehängt hatten und sich im spiegel betrachten mussten, während wir von der anderen seite der glasscheibe gute sicht hatten. im endeffekt haben wir keinen wiedererkannt, trotz der ermutigung eines der polizisten: „mais regardez encore, regardez bien!“ mary war die handtasche geklaut worden, während wir weintrinkend auf der sacre cœur-stiege saßen. ziemlich dämlich eigentlich, nach 4 monaten hier in die offensichtlichste touristenfalle zu tappen, aber keiner von uns hat’s bemerkt bevor das auto abgefahren war. zwei freundliche franzosen hatten die kennzeichennummer notiert und die dämlichen diebe wurden ein paar hundert meter weiter in einer bar geschnappt. nach der anzeige wurden wir in zwei polizeiautos zum hauptkommissariat gefahren, und jetzt weiß ich warum in paris dauernd kieberer mit sirene und blaulicht unterwegs sind, als würden sie vom teufel gejagt: es braucht keinen grund.
einwurf zwei. mary, thomas, barbara, barbaras mitbewohnerin claire und ich fahren morgen montag mit gemietetem auto und zelt für fünf tage in die bretagne. hab ich schon gesagt, das ich seit 2 wochen ganz mit der uni fertig bin? muss nur noch einmal raus um administratives zu erledigen.
und da wir also am donnerstag, wenn der alejandro nach barcelona zurückfährt, nicht in paris sein werden, gibt’s heut abend noch ein kleines picknick auf dem pont des arts. gestern nacht haben thomas und ich noch versucht, ein straßenschild von alejandros rue des orteaux zu klauen um es ihm heute zu überreichen, sind allerdings mit unserem mini-werkzeug völlig an diesem vorhaben gescheitert. jedenfalls wird mich auch barcelona in den nächsten jahren mal sehen und ich werde die gelernten katalonischen trinksprüche an einheimischen ausprobieren.
auch zurücklassen muss ich anfang juli meine lieben nachbarinnen katha (ums eck), die wieder nach deutschland zurückfährt, und selina (zweimal ums eck), bei der ich dankenswerterweise immer ins internet darf und die noch eine weile in paris bleiben wird.
aber dann hab ich auch leute kennengelernt, die mir in wien wieder über den weg laufen werden, wie die steffi, von der ich gerade die letzte morrissey-cd bekiommen habe, und die ganzen wu-ler. und dann gäb’s noch geschichten von einem haufen anderer lieber leute, aber ich hab ja hier nicht alle zeit der welt.
trotz dem westenthaler-comeback freu ich misch schon wieder auf österreich in vielen seiner ausformungen, sosehr ich mich jetzt auch ärgere nur ein auslandssemester zu machen und nicht noch ein zweites vor mir zu haben. und natürlich freu ich mich auch darauf, dich, werte leserin, und dich, lieber leser, wieder zu treffen. aber dazwischen stehen wie gesagt noch eine woche bretagne und zwei wochen besucher-marathon.
abgesehen vom hinweis auf zwei unterstützenswerte initiativen
sos-orf
addiopizzo
gibt’s momentan nichts weiter zu sagen, und ich muss ja noch packen.
à bientôt!
p.s. morrissey!